Wirbelsäule

Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule ist einer der häufigsten Gründe für eine Vorstellung in unserer Praxis. Die zugrundeliegende Ursache hierfür ist vielfältig und reicht von der muskulären Verspannung, über Abnutzungen von Bandscheiben oder Wirbelbogengelenke bis hin zu Wirbelkörperbrüchen oder das Auftreten von Tumoren in der Wirbelsäule. Es wird ersichtlich, dass es einer genauen Diagnostik bedarf, um eine zielgerichtete Therapie einleiten zu können. In der Mehrzahl der Fälle lässt sich dabei eine konservative Therapie durchführen, d.h. es kommen Methoden wie Krankengymnastik, manuelle Therapie, Wärmetherapie, Elektrotherapie, Chirotherapie, Osteopathie, Akupunktur, medikamentöse Therapie, Lasertherapie, Magnetfeldtherapie u.v.a. zur Anwendung. Auch werden zielgerichtete Injektionen z.B. an die Wirbelbogengelenke durchgeführt. Bei bestimmten Krankheitsbildern kann zudem die vorübergehende oder unterstützende Stabilisierung mittels spezieller Bandagen oder durch ein Korsett hilfreich sein. Allerdings gibt es Krankheitsbilder an der Wirbelsäule, bei denen auch eine operative Therapie in Betracht gezogen werden muss, insbesondere dann, wenn eine dauerhafte Schädigung des Rückenmarks oder der Nerven droht oder sich trotz intensiver konservativer Therapie kein befriedigender Therapieerfolg einstellt.

Bandscheibenvorfall

Hier verlagert sich Bandscheibengewebe häufig in Richtung des Rückenmarkkanals mit den austretenden Nervenwurzeln. Durch den Druck der Bandscheibe auf die Nervenstrukturen kann es u.a. zu Schmerzen im Rücken mit Ausstrahlung in die Beine bis hin zu Zeichen der Nervenbeeinträchtigung wie z.B. Kribbelmissempfindungen, Gefühlsstörungen, Muskellähmungen und/oder Störungen der Blasen-, Mastdarmfunktion kommen. Je nach Befund ist auch beim Bandscheibenvorfall meist ein konservativer Therapieversuch möglich, allerdings kann bei schweren Nervenausfällen auch die umgehende operative Intervention erforderlich sein. Daher ist Patienten mit Anzeichen für eine Nervenbeeinträchtigung die sofortige ärztliche Vorstellung dringend anzuraten.

Spinalkanalstenose

Hierbei kommt es zu einer zunehmenden Einengung des Rückenmarkkanals häufig auf dem Boden degenerativer Veränderungen der Bandscheiben und/oder der Wirbelbogengelenke. Typisch sind Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die Beine, die besonders beim Gehen oder Belastung zunehmen und bei der anschließenden Ruhepause sich häufig wieder bessern (sog. Claudicatio spinalis). Auch hier sind Schädigungen der nervalen Strukturen möglich.

Traumatische oder osteoporotische Wirbelkörperbrüche

Traumatische Wirbelkörperbrüche ereignen sich in der Regel im Rahmen von schweren Unfällen oder Verletzungen mit hoher Gewalteinwirkung wie z.B. beim Leitersturz aus größerer Höhe oder Verkehrsunfällen. Dagegen kann es beim Vorliegen einer Osteoporose schon bei geringen Gewalteinwirkungen zu Einbrüchen der Wirbelkörper kommen. Je nach Ausmaß und Qualität der Wirbelkörperverletzung sowie dem jeweiligen Vorliegen von Begleitverletzungen (z.B. Verletzungen von Gefäßen, Nerven u.a.) kommen hier speziell an die Gesamtsituation des Patienten angepasste konservative und/oder operative Therapiestrategien zur Anwendung.

Anderweitige angeborene oder erworbene Wirbelsäulenschäden, -deformierungen oder –instabilitäten

Bei Instabilitäten der Wirbelsäule z.B. im Rahmen eines Wirbelgleitens, nach unfallbedingten Schädigungen oder bei einer rheumatoiden Arthritis kann eine operative Therapie angebracht sein. Auch bei einer auf konservativen Weg nicht beherrschbaren Arthrose der Wirbelbogengelenke kann auf minimal-invasiven Weg der Schmerz bekämpft werden.

Folgende Eingriffe führen wir für unsere Patienten nach individuellen Indikationen durch :

  • Minimal-invasive thermische Denervierung an Wirbelbogengelenken
  • Mikrochirurgische Bandscheibenoperation
  • Mikrochirurgische Erweiterung des engen Spinalkanals (Spinalkanalstenose)
  • Minimal-invasive Technik zur Aufrichtung und Stabilisierung osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen mit Knochenzement (Kyphoplastie)
  • Instrumentelle Stabilisierung der Wirbelsäule bei traumatischen Wirbelkörperbrüchen und Instabilitäten